Heizungswasser

Moderne Heizsysteme haben größere Wasserinhalte (z.B. Hybrid- und Kaskadensysteme), sie werden zum Teil aus anderen Werkstoffen als bislang gefertigt (z.B. Alu-Legierungen), der Primärwärmeübertrager, wie z.B. bei Umlaufwasserheizern, besitzt hingegen einen kleineren Wasserinhalt. Nicht zuletzt arbeiten moderne Heizsysteme aus Effizienzgründen mit niedrigeren Rücklauftemperaturen (in Teilsträngen bisweilen unter 40 °C), die im Ergebnis verstärkt zu Ablagerungen, Korrosionserscheinungen und auch veränderten mikrobiellen Wachstumsbedingungen führen können.

Das Füllwasser enthält 3 Gruppen von problematischen Inhaltsstoffen welche sich positiv verändern müssen, um einen störungsfreien Betrieb der Anlage dauerhaft zu gewährleisten. Es sind Sauerstoff (O2), Säure (pH-Wert) und Salze (el. Leitfähigkeit). Als einfache Merkregel kann man von den 3 „S“-Faktoren sprechen.
Bei der Säure handelt es sich zur Hauptsache um das durch den atmosphärischen Druck gelöste Luftgas CO2, das im Trinkwasser enthalten ist. CO2 und Sauerstoff sind aber im Füllwasser nur in begrenzter Menge vorhanden und bauen sich rasch und einmalig durch Korrosion an Stahlflächen ab, sofern die Anlage korrosionstechnisch geschlossen ist und einen korrekten Überdruck aufweist (Druckhaltung).
Eine erste Probeheizung unterstützt die Ausgasung der Restkohlensäure und minimiert dadurch die Anfangskorrosion. Anders hingegen verhält es sich mit den gelösten Salzen (Mineralien) im Füllwasser. Der Hauptteil davon ist Kalk (Karbonathärte). Auch dieser würde sich binnen einiger Betriebsmonate von selbst durch Inkrustierung und ungewolltes Verkalken des Wärmetauschers aus dem Wasser entfernen und der Salzgehalt könnte so den Sollwert für Umlaufwasser erreichen. In der Vergangenheit war dies der Normalfall – doch heute würden die Kalkablagerungen die modernen und filigranen Bauteile nachhaltig beschädigen. Der Kalk muss also noch vorher aus dem Füllwasser entzogen werden.

Als ent- oder demineralisiertes Wasser bezeichnet man Wasser, das keinerlei Salze, Ionen und Mineralien mehr enthält. Entmineralisiertes Wasser wird durch einen Ionenaustauscher gewonnen: Mit diesem gewinnt man destilliertes Wasser aus Trinkwasser, indem ein Ionenaustausch vorgenommen wird. Auch ist es möglich, das Reinstwasser mit Hilfe einer vorgeschalteten Umkehr-Osmose zu gewinnen. Die Entsalzung erfolgt dann im Anschluss. Als Grundlage wird hierfür bei kleineren Mengen normales Leitungswasser, bei größeren Mengen auch Brunnen- oder Oberflächenwasser verwendet. Zur Bestimmung der Reinheit wird im Anschluss an die Entmineralisierung die elektrische Leitfähigkeit des Wassers gemessen: Entmineralisiertes Wasser weist eine ausgesprochen geringe Leitfähigkeit auf.

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