Sauerstoff: In sauerstoffarmem Heizwasser ist die Wahrscheinlichkeit für Korrosionsschäden gering. Deshalb ist die Sauerstoffkonzentration so gering wie möglich zu halten. In der VDI 2035 heißt es dazu: Ein ständiger Sauerstoffeintrag ist zu vermeiden. Deshalb kommt einer fachgerechten Entlüftung eine besondere Bedeutung zu. Doch selbst bei entlüfteten Anlagen – nach Erstbefüllung oder Reparaturen – kann es über Bauteile (Schläuche, Membrane), die nicht komplett diffusionsdicht sind, wieder zu leichten Sauerstoffeinträgen kommen. Sauerstoffeintrag lässt sich auch vermeiden, indem man Nachfüllungen nur auf unbedingt notwendige Vorgänge reduziert. Ein anderer Faktor: Durch Fehler in der Druckhaltung kommt es bei der Unterdruckbildung zum Eintritt von Luft. Ein Vorgang, der beispielsweise bei der Nachtabsenkung auftritt.
Wasserhärte: Ein typisches Anzeichen möglicher Kesselsteinbildung ist die Wasserhärte, also der Calcium- und Magnesiumsalzgehalt. Vorübergehende Härte wird durch das Vorhandensein von Calciumbicarbonaten Ca(HCO3)2 verursacht, die instabile Salze sind und schnell zur Ausfällung tendieren. Bleibende Härte wird durch das Vorhandensein anderer Salze in Verbindung mit Calcium und Magnesiumcarbonat verursacht. Die Gesamthärte ist die Summe beider Härten und wird in °dH angegeben. Gewöhnlich wird die vorübergehende Wasserhärte in Betracht gezogen, die in ppm gemessen wird, also in mg CaCO3 pro kg Wasser.
Elektrische Leitfähigkeit: Das Vorhandensein dissoziierter (von lat: dissociare = trennen/Teilung) Salze (positive und negative Ionen) macht Wasser zu einem elektrischen Leiter, dessen elektrische Leitfähigkeit von der Anzahl der vorhandenen Ionen abhängt. Obwohl nicht alle Salze im selben Maß dissoziiert sind, kann die elektrische Leitfähigkeit des Wassers dennoch als Indikator für den Gesamtsalzgehalt benutzt werden – so weist eine niedrige Leitfähigkeit z.B. auf einen niedrigen Salzgehalt hin. Auch Sauerstoffbindemittel und Korrosionsinhibitoren erhöhen die Leitfähigkeit. Die einfache Faustformel lautet: Je niedriger die Leitfähigkeit ist, umso geringer ist die Gefahr von Korrosion. Die meisten Hersteller geben Leitfähigkeitswerte von <100 µS/cm an.
pH-Wert: pH ist eine numerische Kennziffer, die den Säuregehalt oder die Alkalität (Basizität) einer Lösung ausdrückt. Die pH-Skala reicht von 0 (stark sauer) bis 14 (stark basisch d.h. mit einem hohen Salzgehalt). Da es sich um eine Logarithmus-Skala handelt, ist eine Lösung mit pH 4 10 Mal säurehaltiger als eine Lösung mit pH 5 und eine Lösung mit pH 3 ist um 100 Mal säurehaltiger als mit pH 5. Für die in Heizungsanlagen üblicherweise zum Einsatz kommenden Metalle wird ein pH-Wert von 8,2 bis 9,5 empfohlen, dabei sind die Vorgaben der Heizungshersteller zu beachten. Der pH-Wert ist mindestens einmal im Jahr zu prüfen, nach einer Erstbefüllung grundsätzlich nach 6-8 Wochen. Bei den zulässigen pH-Werten gibt es eine Ausnahme: Ist Aluminium ein Bestandteil der Anlage, gilt eine Obergrenze von pH 8,5. Aluminium bildet in Wasser Aluminiumoxidschichten, die im Bereich von 6,5 bis 8,5 stabile Deckschichten darstellen. Bei > 8,5 bildet sich, selbst bei völliger Abwesenheit von Sauerstoff, unter Wasserstoffentwicklung Aluminat. Da das Aluminat löslich ist, entstehen keine Deckschichten. Infolge der erhöhten pH-Wertes verläuft diese Korrosion daher ungehemmt weiter.