Wasserbehandlung

Man unterscheidet zwei Aufbereitungsverfahren: Wasserenthärtung und Wasserentsalzung (Demineralisierung) Die einschlägigen Normen – bis auf die EN 14868 – beziehen sich nur auf den Enthärtungsprozess, bei dem die Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt werden, ohne jedoch die Anzahl der im aufbereiteten Wasser enthaltenen Salzmoleküle zu ändern.

Die Enthärtungs-Kartuschen enthalten nur einen Harztyp, der die positiven Natrium-Ionen (Na+) bindet. Die Calcium- (Ca2+) und Magnesium-Ionen (Mg2+) werden im Füllwasser vom Harz gebunden und durch die im Wasser gelösten Natriumionen ersetzt. Das behandelte Wasser enthält keine Calcium- und Magnesium-Ionen mehr (wodurch der Kesselsteinbildung vorgebeugt wird), die anderen Salze bleiben jedoch erhalten (Korrosionsgefahr). Daher müssen dem Heizungskreislauf spezifische Additive zugegeben werden, um die Korrosionsgefahr zu minimieren, was wiederum die Leitfähigkeit erhöht.

Die Demineralisierungs-Kartuschen enthalten zwei verschiedene Harztypen: Anionen-Harze, die die negativen Ionen (OH-) binden, und Kationen-Harze, welche die positiven Ionen (H+) binden. Die positiv geladenen Salze im Füllwasser (Na+, Ca2+, Mg2+) ersetzen die positiven Ionen H+. Die negativ geladenen Salze (SO42-, Cl-, HCO3-) ersetzen die negativen Ionen (OH-). Die Harze halten die Salze zurück und setzen H+ und OH- frei, die sich zu reinem Wasser verbinden.

Es gibt also viele Gründe, Normen und Vorschriften, dass bei der Erstbefüllung von neuen Heizungsanlagen, den Vorgaben entsprechend, aufbereitetes Heizungswasser zum Einsatz kommt. Die Industrie hat viele Lösungen entwickelt, um mit für alle Anlagengrößen verfügbaren Füllgeräten normgerechtes Heizungswasser einzuspeisen. Selbst einige Hersteller von elektronisch gesteuerten Hocheffizienz-Umwälzpumpen erwarten, dass das Heizungswasser den Vorgaben der VDI 2035 entspricht. Wird also eine alte Pumpe gegen eine neue ausgetauscht, muss auch die Qualität des Mediums stimmen. Hier bietet sich eine Aufbereitung im Bypass-Verfahren an.

Die im Wasser gelösten Salze werden, ohne chemische Zusätze, durch eine mit einem Indikatorharz gefüllten Kartusche entfernt. Ebenso Chloride, Sulfate und Nitrate, die ebenfalls zu Korrosion beitragen. Es entsteht salzarmes weiches Heizungswasser, mit einer geringen elektrischen Leitfähigkeit und einem leicht basischen pH-Wert.