Operatoren: Fluch oder Segen? Netzwerktag am 04.12.2019

Netzwerk1Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Beruflichen Schule in Oldenburg und den umliegenden allgemeinbildenden Schulen fand am 04.12.2019 erneut ein schulart-übergreifender Netzwerktag statt. Dieser wurde genutzt, um sich fortzubilden und nach einer Antwort auf die Frage „Operatoren: Fluch oder Segen?“ zu suchen. Als Referentin für diese Fortbildung konnten wir Ines Kreutzfeldt von der Emil-Possehl-Schule in Lübeck gewinnen.

Zu Beginn der Fortbildung waren die TeilnehmerInnen aufgefordert, den Satz „Operatoren sind für mich…“ intuitiv per digitaler Kartenabfrage zu vervollständigen. Anhand der teilweise sehr fundierten Formulierungen zeigte sich, dass Operatoren mittlerweile fester Bestandteil der Lehrkräfteausbildung sind. Also war ein gutes Fundament vorhanden, welches sich im weiteren Verlauf der Fortbildung durch angeregte und konstruktive Diskussionen immer wieder zeigen sollte.

An die Kartenabfrage knüpfte ein Vergleich von fünf Aufgabenstellungen an, die sich lediglich hinsichtlich des verwendeten Operators unterschieden. Dadurch wurde ersichtlich, welche Wirkung Operatoren auf die Steuerung von Arbeitsprozessen und dementsprechend auf die Tiefe der resultierenden Arbeitsergebnisse haben.

Im weiteren Verlauf des Tages wurde sich sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Operatoren uns Lehrkräfte dabei unterstützen können, Klassenarbeiten und Klausuren zu konzipieren. Im Sinne einer ausgewogenen Konzeption sollen Klausuren neben den zu prüfenden Inhalten auch die drei Anforderungsbereiche angemessenen berücksichtigen. Während einige Operatoren recht eindeutig einem Anforderungsbereich zuzuordnen sind, stellte sich bei anderen Operatoren heraus, dass eine Einordnung weitaus schwieriger ist. Sie hängt häufig nicht nur entscheidend vom Fach ab, sondern wird vielmehr auch durch weitere Faktoren beeinflusst (z. B. unterrichtliche Voraussetzungen, konkrete Problemstellung etc.).

Netzwerk2Weitere Herausforderung bei der Klausurkonzeption ist eine angemessene Berücksichtigung der zumeist fach-spezifischen prozessbezogenen Kompetenzen.

Für das Fach Mathematik werden diese drei Dimensionen (Inhalte, Anforderungsbereiche und fachliche Kompetenzen) beispielsweise durch einen Würfel veranschaulicht (siehe Abbildung).

Die abschließende Analyse eigener Klausuren hinsichtlich der Nutzung von Operatoren zeigte dann erneut, dass der Versuch allen drei Dimensionen bei der Klausurerstellung Rechnung zu tragen, keineswegs trivial ist. Es zeigte sich aber auch, dass der richtige Einsatz von Operatoren hierbei äußerst hilfreich sein kann.

Insgesamt wurde durch die Fortbildung deutlich, dass Operatoren uns bei der Erstellung guter Klausuren unterstützen, indem sie

  • eine Hilfestellung bei der zielgenauen „Ansteuerung“ von Kompetenzen und Anforderungsbereichen bieten,
  • durch ihre klare Definition Verbindlichkeit herstellen und
  • damit die Transparenz für alle Beteiligten erhöhen.

Ausgehend von diesen Erkenntnissen soll der richtige Umgang mit Operatoren im Rahmen weiterer Netzwerktage an unserer Schule vertieft werden. Aufgrund der Aktualität und Bedeutung des Themas soll es zukünftig weiteren interessierten Kolleg*innen ermöglicht werden, sich schulintern im Bereich Operatoren fortzubilden. Genauere Informationen hierzu werden folgen.

Abschließend möchten wir allen TeilnehmerInnen für die interessanten und angeregten Diskussionen danken. Für die professionelle und engagierte Durchführung der Fortbildung gilt ein besonderer Dank Ines Kreutzfeldt.